Donnerstag, 19. Mai 2016

Ostsee-Grenzturm Kühlungsborn

I’m a fan of the shores of the Baltic sea in the eastern part of Germany. Every spring my wife and myself are visiting the towns and villages of Mecklenburg-Vorpommern.
In the city of Kühlungsborn you can find one of the remaining border towers. Only two of this „Grenzbeobachtungstürme“ – border towers - (BT 11) survived the german unification. The one in Kühlungsborn, and a second, 15 km in the east of that city in the small village Börgerende.
In Kühlungsborn a small museum to inform the visitors is affiliated.
You’ll get information about border surveillance baltic coast, the border tower itself, escapes and escape attempts, opening the border, propagandamaterial for the soldiers of the baltic border.
Small but very informative.
The description of the texts in the museum comes in german and english.
Have a look at the pictures. Here you can get more information beside this small introduction.


Ich bin ja passionierter Ostseeurlauber. Exakt die Zeit, in der ich die meisten Figuren angemalt bekomme.
Nur mal so als Tipp für diejenigen, die immer heulen, sie hätten viel zu wenig Zeit.
Fahrt an die See, genießt die Ruhe, lasst Eure Frau den Morgen bei den Pferden auf einem Reiterhof verbringen, schnappt Euch selbst zur gleichen Zeit die Malutensilien … und los geht es.
Nachmittags unternehmt Ihr dann was mit der Frau, und abends beim Fernsehen nochmals eine Stunde malen.
Leute, glaubt mir. Da bekommt man wirklich was fertig.
So machen wir das jetzt seit ein paar Jahren und wirklich mit wachsender Begeisterung.
Na und für alle die, die es ohne Historie nicht aushalten, ein kleiner Tipp.
Einfach mal in Kühlungsborn vorbeifahren.
Das hier ist die Aussicht am Strand. Einfach einen Strandkorb mieten, schon mal die Klamotten und die Frau parken, na und dann fällt einem ganz, ganz plötzlich ein, dass man ja noch etwas vergessen hat.


„Schatz, ich bin dann nochmals kurz weg!“
Na und das Tolle. Wenn Ihr Euch beeilt, seid Ihr auch relativ schnell zurück, denn riesig ist das Museum nicht.
Aber ich finde es bemerkenswert, dass es da ist. Na und ich finde es zudem weltklasse, dass sich hier an dieser Stelle zur eigenen Geschichte bekannt wird.
Direkt an der Uferpromenade in Kühlungsborn findet sich nämlich einer von zwei noch erhaltenen Ostsee Grenztürmen (der zweite ist in Börgerende. Ungefähr 15 km entfernt und sogar mit einem ausgedehnten Spaziergang immer an der Küste entlang über Heiligendamm erreichbar).



Zum Grenzturm selbst findet sich dann auch im Museum eine ausführliche Broschüre in deutscher und englischer Sprache.









Um den Turm – der übrigens sogar erstiegen werden kann – ist eine Dokumentation zur Geschichte des Grenzturms, der Grenztruppen der DDR und der Fluchtversuche über die Ostsee aufgebaut.



Hier werden auf großen Tafeln verschiedene Punkte erklärt.

Ostseegrenzturm BT 11 – Geschichte und Daten



Grenzbrigade Küste



Die geheimen Helfer der Grenztruppen



Propagandamaterial



Zeitungsberichte über Fluchtversuche



Exemplarische Schicksale



Neben dem Turm findet sich dann noch ein kleines Dokumentationszentrum.



Hier werden Boote ausgestellt, mit denen versucht worden war zu flüchten.


Auch ein DDR Grenzsoldat in Uniform und mit AK47 findet sich hier als Figurine wieder.


Der angedeutete Ausguck mit der Möglichkeit durch ein Fernglas zu schauen, gibt einem schon ein gruseliges Gefühl.

Im ganzen Raum informieren Schautafeln über verschiedene Aspekte der Geschichte.

Grenzüberwachung Ostseeküste



Der Museumsgast wird in das System der Grenzüberwachung eingeführt. Ein 7 km tiefer Streifen an der Ostseeküste unterlag schon einer besonderen Beobachtung. Auffälligkeiten – Besucher mit Booten z.B. – mussten gemeldet werden. Direkt vor der Küste patrouillierten die Schiffe der Grenzbrigade Küste. Die Volksmarine wurde hier ebenfalls unterstützend tätig. Der komplette Schiffsverkehr wurde so überwacht.
An Land sicherte die 6. Grenzbrigade Küste. Postenpaare auf Patrouille, sogenannte „Hinterhaltsposten“, die in Stellungen und Büschen lagen, Suchscheinwerfer etc. etc.
Ein funktionierendes System. Die Zahlen lassen erschrecken: 5609 versuchten die Flucht über die See, 913 erreichten ihr Ziel, ca. 180 Personen starben. Die meisten Versuche scheiterten somit.
Erschreckend auch die detaillierte Form der Zivilüberwachung. Alles bis ins Kleinste geplant.
Beeindruckend auch die strategische Lagekarte des Grenzbataillons II in Graal-Müritz.




Generalstabsarbeit gegen das eigene Volk. Für einen, der im Westen der 70er und 80er Jahre aufgewachsen ist, unfassbar.
Eine Tafel veranschaulicht die weiten Wege über die See, die manche Flüchtlinge auf sich nahmen.

Persönliche Erinnerungen von Flüchtlingen, aber auch Grenzhelfern und Soldaten finden sich auch.

Zum Abschluss befasst sich die Ausstellung noch mit der Grenzöffnung.

Ein kleines Museum, eine kleine Ausstellung, aber eine sehr informative und sehenswerte.






Solltet Ihr in der Gegend sein, schaut sie Euch an. Sie ist sogar kostenlos; aber jeder sollte dem Verein eine kleine Spende hinterlassen.
Ich finde es gut, dass in einem Urlaubsort auch so etwas gezeigt wird.
Chapeau Kühlungsborn, chapeau an den Verein Ostsee Grenzturm e.V.

Sonntag, 15. Mai 2016

Mars-la-Tour, Vionville und Rezonville - Denkmäler des Deutsch-Französischen Krieges

Bereits auf der Autobahn A4, unmittelbar hinter Metz, wird man auf eine bestimmte Tatsache hingewiesen.
„Guerre franco-allemande de 1870“ ist da zu lesen. Schlachtfeld des Deutsch-Französischen Krieges.
Ja klar, dachte ich erst beim letzten Mal auf meinem Ausflug nach Verdun, das im Grunde in unmittelbarer Nähe liegt, nur 52 km weiter Richtung Westen:
Gravelotte, Mars-la-Tour, St.-Privat.
Da sollte ich auch mal hin. Aber, ob es da was zu sehen gibt?
Na jedenfalls begann ich dann irgendwann zu googeln, und stellte dabei fest, dass erst unlängst, nämlich im Jahr 2014, in Gravelotte ein niegelnagelneues Museum just zu diesem Konflikt eröffnet wurde.
Auf dem Weg zur diesjährigen Tactica erzählte ich davon, na und Sven und ich beschlossen spontan … da fahren wir hin.
Also hieß es am 5.3. den Rucksack packen. Wir wussten nicht wirklich, was uns erwartete. Die Informationen im Internet waren relativ knapp gehalten.
Uns war es egal, denn zunächst stand einmal Einkaufen im französischen Supermarkt auf dem Programm – ich liebe Rilettes, Orangina,französische saure Haribosorten , die es in Deutschland nicht gibt etc. etc. -, danach der Besuch auf dem amerikanischen Friedhof in St. Avold – ich berichtete -, der in unmittelbarer Nähe zu dem Lebensmittelmarkt liegt, na und danach ging es nach Gravelotte, da nach meiner Information das Museum generell erst um 14 Uhr aufmacht.
Kurz hinter Metz sahen wir dann am Rand der Landstraße auch die ersten Hinweisschilder, die das Museum anpreisen. Klasse. Einen Ort weiter fuhren wir dann einen Hügel hoch und sahen dann auch schon das erste Denkmal. Abbremsen, anhalten, Fotoapparate raus.

Aber. Was ist das hier?
Teilweise mitten auf den Feldern weiße Kreuze, von einer Steinmauer umfasst. Daneben eine Stele, die an die Gefallenen eines pommerschen Infanterieregimentes erinnert.

Hmh. Na mal schauen, was auf den Kreuzen steht: „Ossuaire Francais et Allemands Guerre 1870-71“.

Da bekommst Du dann schon ein komisches Gefühl, wenn Dir die Tragweite bewusst wird.
Ein Massengrab eben. Na und wie gesagt nicht nur eins. JEDES dieser Kreuze bezeichnet eine solche Stelle.
 (im Hintergrund der Kirchturm von Gravelotte)


Warum die Gräber jetzt gerade hier zu finden waren, wusste ich am 5.3. noch nicht. Ich wusste auch nicht, wo ich da geparkt hatte, was das jetzt hier für ein Ort war.
Jetzt weiß ich es.
Sven und ich standen an dem am stärksten umkämpften Platz am französischen Südflügel der Schlacht von Gravelotte und St. Privat. Wir standen am Point du Jour, direkt neben dem Gehöft St. Hubert, das genau wie das in der Ferne auszumachende Gehöft Moscou zu den Brennpunkten des Schlachtgeschehens gehört hatte.



In der Nähe dieses Platzes fanden sich dann noch mehr Denkmäler. Die entdeckten wir allerdings erst bei unserem zweiten Besuch.
(IR 29 3. Rheinisches Infanterieregiment - Garnisonsort Trier)


Zweiter Besuch?
Ja. Dazu komme ich jetzt.
Irgendwann am Spätnachmittag trafen wir dann vor dem deutschen Soldatenfriedhof und der dort befindlichen Ehrenhalle in Gravelotte ein.
Der Besucher sollte sich, wenn er dann am ausgewiesenen Parkplatz sein Auto abgestellt hat, auf jeden Fall zuerst in Richtung der Halle begeben – man sieht sie auch direkt – und durch den Friedhofsgarten gehen.






Hier erwarten einen Besucher schon die ersten Soldatengräber. Offiziere liegen in eigenen geschmückten Einzelgräbern, teilweise künstlerisch gestaltet, es finden sich dann aber auch einzelne Grabkreuze, die, wie von einem Soldatenfriedhof gewohnt, sauber aufgereiht nebeneinander stehen.





Beeindruckend und zum Innehalten einladend. So empfinde ich das immer wieder. Ich mag ja solche Orte der Stille, wenn auch deren Anlage auf fürchterliche Anlässe zurückzuführen ist.
Die Ehrenhalle war geschlossen. Na ja. Kann man nichts machen. Ein paar Fotos durch das Gatter.




Wir gingen von der Ehrenhalle nun auf das Museum zu, das dem Soldatenfriedhof direkt gegenüber liegt.
Sieht noch ziemlich ruhig aus, meinte ich.


Drei Schritte weiter.
Mann Sven, das wird doch nicht geschlossen haben?

Noch drei Schritte weiter.
Es hat geschlossen.
TaTaTaTa.

Also so etwas passiert mir ja ziemlich selten. Immerhin hatte ich ja im Internet recherchiert. Aber nirgendwo hatte gestanden, dass das Museum vom 2.11. bis 27.3. geschlossen ist.
Deshalb mal hier für alle Nachfolgenden die offizielle Beschreibung des Museums frisch aus Gravelotte:



(mittlerweile steht im Internet, dass das Museum auch Di-Fr von 10-13 Uhr geöffnet hat, und sogar bis zum 18.12.
Diese Geschichte mit den schlecht kommunizierten Öffnungszeiten ist auch mein einziger Kritikpunkt an der ganzen Sache. Am besten mal dem Museum eine Mail schreiben, wenn Ihr es zwischen November und März besuchen wollt. Das ist auf jeden Fall sicherer
http://www.moselle-tourisme.com/de/besichtigen/kultur-und-geschichte/ficheproduit/F838142781_museum-zum-krieg-von-1870-und-der-annerktierung-gravelotte.html ).

Na jetzt standen wir da. Meine Befürchtungen hatten sich bewahrheitet.
Schon auf dem Weg nach Gravelotte hatten wir etwas rumgeflachst, weil ich Sven gegenüber die Nummer mit der merkwürdigen Internetseite schon erzählt hatte.
Wir hatten aber schon übereinstimmend gesagt, Hauptsache wir waren im Supermarkt und in St. Avold. Dann machen wir halt was anderes.
Na jetzt war aus dem Spaß Ernst geworden, und wir brauchten eine Alternative.
Ich schlug vor, lass uns doch mal Richtung Mars La Tour fahren. Ich habe gesehen, dass es hier auch verschiedene Denkmale gibt. Das Wetter ist gut. Wir können ja mal ein bisschen rumschauen, rumfahren, spazieren gehen.
Jungs, was soll ich Euch sagen.
Zwei Stunden später waren wir eigentlich froh gewesen, dass das Museum geschlossen hatte. So begeistert waren wir von dem Erlebten.
Das tolle an Gravelotte, Mars La Tour und St. Privat ist, dass der Besucher eine ähnliche Situation vorfindet, wie in Waterloo bzw. in Gettysburg.
Das Schlachtfeld ist nämlich noch an den meisten Stellen klar erkennbar und nicht bebaut. Natürlich sind die Ortschaften etwas größer als damals – aber nur etwas -, zieht sich eine Autobahn durch das Gelände, die man aber mit dem Auto über Brücken queren kann.
Aber, wenn man das entsprechende Ospreybuch in die Hand nimmt, kann man sich wunderbar orientieren bzw. erkennt auch alles wieder.
Na ich habe jedenfalls den Campaign Band dieser Serie jetzt mit ganz anderen Augen gelesen.
Wir fuhren also Richtung Mars La Tour, über Ortschaften, die mir mittlerweile aufgrund der Lektüre von Fontane und Bleibtreu nahezu alle bekannt sind.
Da ging es dann über Tronville, Vionville, nach Rezonville. Na und schon bald hatten wir ein weiteres Denkmal erblickt.
Leute, die fallen wirklich auf. Man muss nur mal links und rechts der Straße vorbeischauen, und man erkennt etwas. Den Trick, wie man die Dinger am besten – ohne GPS Daten – findet … Einfach nach Bäumen gucken, alerdings nicht nach Obstbäumen, sondern nach Kiefern, Eichen oder Tannen.
Es ist nämlich so, dass um die Denkmäler typisch deutsche Bäume gepflanzt wurden. Die Toten sollten von deutscher Erde und Bäumen umgeben sein. Eine romantisierende, heute fast kitschig, anmutende Erinnerungskultur der damaligen Zeit.

Die, die lieber GPS Daten wollen, bekommen von mir natürlich einen Link.
http://www.deutsche-kriegsgeschichte.de/KapitelseiteDenkmaelerSchlachtfelderFrankreich.html

Außerdem stehen diese Denkmale auch immer dort, wo die Regimenter den Focus ihres Einsatzes erlebten. Man kann also somit den Schlachtverlauf wunderbar nachvollziehen und auch klar die strategischen Punkte erkennen. Überall da, wo es viele Denkmale gibt, waren auch die heftigsten Kämpfe, oder die Bereitschaftsräume der entsprechenden Truppenteile.

Im Grunde war bereits das erste Denkmal der Oberknaller, wenn es denn auch nicht mehr im Original erhalten ist. Es handelt sich um eine Replik. Ich hatte an der Straße in der Ferne eine dieser Stelen ausgemacht, und bog in einem Ort gerade mal rechts ab. Sven meinte noch, was ist denn jetzt? Ich hab da was gesehen, meinte ich.
Bereits in der Straße musste ich halten, denn hier war ein Wegkreuz.

Daneben eine Tafel.
Das Wegekreuz steht noch an der gleichen Stelle, wie in dem großen Panoramagemälde der Künstler Detaille und Neuville, das aber nicht mehr komplett erhalten ist. Just dieser Teil des Panoramabildes hat allerdings die Zeiten überdauert und ist natürlich auch im Museum in Gravelotte zu bewundern.
Hier zunächst einmal die Situation, die der Besucher in Rezonville vorfindet.
Hier die Erklärungstafel direkt neben dem Wegkreuz.

Das Panorama im Museum.



Ich liebe ja diese „then and now“ Geschichten. Immer wieder klasse, Objekte, die man aus Gemälden oder Fotos kennt, dann auch in der Realität wiederzufinden.
Man beachte übrigens auch die kleinen Mauerreste im obigen Bild oder auch hier, die man immer wieder mal finden kann. Im Panoramabild sind diese auch klar erkennbar.


Feldsteinmauern kamen in dieser Gegend sehr häufig vor und dienten den Truppen auch als entsprechende Deckung. Gerade bei St. Privat hatten französische Einheiten, diese geschickt in ihre Verteidigungslinien mit einbezogen.
Klar kommt auch uns deutschen Beobachtern da direkt etwas in den Sinn: Die Steinmauern bei Fredericksburg und Gettysburg.
Man kennt das ja spätestens seit den Verfilmungen dieser beiden Schlachten.
Interessant oder, dass einem urplötzlich diese amerikanischen Schlachten in den Sinn kommen.
Vielen, auch in Deutschland, sicherlich durch die Hollywood Rezeption besser bekannt, als die Schlachten des nahezu vergessenen Deutsch-Französischen Kriegs.
Direkt am Wegkreuz vorbei, fuhren wir dann weiter auf der Straße, eben zu den Denkmälern, die ich schon aus der Ferne entdeckt hatte.

Drei Denkmäler konnten wir ausmachen: Beim genaueren Hinsehen erkannten wir, um was es sich handelte. Hier wurde der Brigade Bredow gedacht – das Denkmal zwischen den Bäumen -, die ungefähr an dieser Stelle auf Ihrem berühmten Todesritt auf die französischen Linien traf.


Bei den beiden anderen Stelen handelt es sich um die Gedenksteine der 3. Zieten Husaren und der schleswig-holsteinischen 16. Husaren.
(an der Baumreihe links - die parallel verlaufende im Hintergrund - stand ungefähr die große französische Batterie)





Jetzt war natürlich unser Entdeckergeist geweckt. Da musste es ja garantiert mehr geben.
Zurück zur Landstraße, vorbei am Gendenkstein des 52. Regiments

und dem Grabmal für den französischen Offizier Comte d’Esparbes de Lussan,


kamen wir dann zum beeindruckenden Denkmal des 3. Brandenburgischen Regiments.

Spätestens hier waren Sven und ich schon ziemlich verblüfft.
Jede Menge Gedenksteine, die hier die beiden Weltkriege überdauert haben. Na und dies in wirklich gut erhaltenen Zuständen.

Hier am Denkmal der Brandenburger sahen wir dann auch, dass uns noch einiges erwartete.


Es gibt einen Erinnerungsweg zum Krieg von 1870 und 1871 zwischen Vionville, Gorze und Rezonville, den man entweder erwandern, oder – wie in unserem Fall – erfahren kann (man beachte die Doppeldeutigkeit des Wortes).

Wir wählten die faulere Variante, weil der Tag nun doch schon etwas fortgeschritten war.
Auf diesem Weg kommt man an verschiedenen Denkmalen vorbei, wie man an den Schautafeln sehen kann.
Da die Felder im März noch stark unter Wasser standen, konnten wir nicht zu allen Denkmälern laufen.
Hier eine Auswahl:
Brandenburgisches Füsilier Regiment 35



Prinz Friedrich Karl Denkmal

Der Beobachtungsstand von Wilhelm I.

Gefallene verschiedener Regimenter

Denkmal der 5. Infanteriedivision

Ostfriesisches IR 78




Feld Artillerie Regiment Nr. 3

Denkmal IR 48

Denkmal IR 56

Hier mal ein Blick in die Landschaft. Man sieht das wellige Gelände, das allerdings Richtung Gorze dann erst einmal in einen Taleinschnitt abfällt.

Dies ist auf dieser Tafel sehr schön zu sehen, die die Situation um 5 Uhr abends am 16.8.1870 darstellt.

Durch Gorze fuhren wir dann durch und hielten uns dann wieder Richtung Rezonville.
Hier trafen wir dann zunächst auf das Denkmal des IR 8, ein Offiziersgrab des thüringischen IR 72 und das Denkmal des entsprechenden Regiments.







Auch an französischen Monumenten kamen wir dann vorbei.
(Der Sockel des zweiten Denkmals war ursprünglich dem  8. westfälischen IR 57
gewidmet und wurde nach dem I. Weltkrieg umgestaltet)


In Rezonville wieder angekommen, fuhren wir dann quasi wieder zurück nach Westen Richtung Vionville und weiter Richtung Mars La Tour.
Der Gedenkstein des hannoverschen Feldartillerieregiments 10 wirkte, als wenn er gerade frisch aufgestellt worden wäre.

Weiter am Denkmal des IR 79



und der 12. Infanteriebrigade (IR 24 und 64) vorbei,  ging es nach Mars la Tour, in diesem Foto hier in der Bildmitte schemenhaft zu erkennen.






Das Denkmal der 12. Infanteriebrigade wirkt vor allem durch seine Einfriedung mit durchgeschnittenen Kanonenrohren noch zusätzlich.
In Mars la Tour befindet sich direkt neben der Kirche noch das alte Museum, das heute allerdings einen Kindergarten beherbergt.




Vor dem Bürgermeisteramt findet sich dann auch noch eine Hinweistafel.


Wir besuchten in Mars la Tour dann noch das französische Erinnerungsdenkmal, das sich allerdings leider in einem sehr schlechten Zustand befindet. Schlechter, als die meisten deutschen Denkmale.
Das finde ich persönlich sehr schade. Man sollte nicht, weil der Krieg ja aus französischer Sicht eine Niederlage war, diese Gedenkstätte so vernachlässigen.
Ich hoffe, dass sich das in den nächsten Jahren nochmals ändern wird, sonst besteht die Gefahr, dass die Skulptur völlig verrottet.
(Wie ich mittlerweile erfahren musste, wurden die Bronzeplatten an den Seiten des Denkmals gestohlen. Gestohlen! So etwas ist einfach unfassbar).




Der Abschluss unseres Trips bildete dann noch die Besichtigung einer sehr modernen, aber sehr gelungenen Installation: Der Hinweis auf das Reitergefecht von Mars La Tour. Einfach in den Norden des Dorfes fahren.
Schon aus der Ferne sieht man die großen Kavalleristen, die da auf dem flachen Feld aufeinander zu reiten.



Das hat was.
Das war es dann mit unserem Roadtrip. Als wir in Jarny um die Ecke bogen, kamen wir noch an einem kleinen Schloss vorbei. Ich beschloss, mal aussteigen, Foto machen, schadet ja nie.
Vielleicht war es ja ein Hauptquartier, dachte ich mir (In der Normandie ist IMMER irgendein Hauptquartier in einem solchen Schloss gewesen. IMMER. Jedenfalls kommt es einem so vor, wenn man – so wie ich – schon häufiger in der Normandie war, und dort die Hinweisschilder gelesen hat.).

Für den Deutsch Französischen Krieg ist das Schloss weniger interessant, aber mir scheint es, dass der Besitzer Fan einer bestimmten Comicserie ist. Meint Ihr nicht auch?


Mein nächster Gravelotte Bericht befasst sich dann mit dem Museum.
Natürlich sind wir nochmals hingefahren, und ich denke, auch das wird nicht mein letzter Besuch gewesen sein. Denn auf der eben beschriebenen Strecke, befinden sich ja noch über zwanzig Denkmäler, die ich noch ablichten könnte; und ja, es juckt im Zeigefinger.
Na und die Denkmäler um St. Privat herum, die habe ich ja noch gar nicht erwähnt.
Aber das kommt noch. Ihr kennt mich ja.

On our trip to the Hamburg Tactica Sven and myself decided to visit the battlefields of the Franco-Prussian War in Lorraine.
So on March the 5th this year we were on the road again. 
Direction A4 to Metz, Gravelote, St. Privat.
In 2014 a new museum had opened its doors in the small village of Gravelotte, where on 16. August 1870 the greatest battle of the Franco-Prussian war was fought.
After visiting a local supermarket – oh yes, I like french food – and the american military cemetery in Lorraine – I reported about it-, we arrived finally at Gravelotte.
But first of all, we stopped at the Point du jour -near the farms of St. Hubert and Moscou - one of the most fiercely disputed places in the battle.
Here you find several memorials and … massgraves. Every single white cross stands for a massgrave.
Very sad.
Near the parking area in Gravelotte you see the hall of fame of the prussian army, erected after the war during the german annexation of Alsace-Lorraine. It’s a place, to recall the tremendous losses during the battle.
But, the doors were closed, and we were wondering about that.
On the other side of the road, we saw the museum, also very … quiet.
Coming nearer we had to see, that the doors were also closed. The whole museum was .. closed between 2.11. and 27.3. 
TaTaTa (bitter sound of the trompet).
Ok, the description in the internet was not really good, and so we had overlooked this small detail.
We were’nt angry, because our car boot was full of excellent french food, and the american cemetery had impressed us so much.
But, what was now the alternative.
We decided to head in direction of Mars la Tour. I had heard that there are several memorials on the former battlefield.
And, yes THERE ARE a lot of memorials.
The battleground remembers me at Waterloo or Gettysburg. The villages in that area  are still small. The battlefield is nearly unchanged. 
Take your Osprey with you, and you will find all the described places.
The monuments are good to find in the landscape. The germans surrounded them with typical german trees. A form of romanticised commemorative culture.
They are placed at the points, where in the historical battle, the regiments were mostly engaged or ordered to form battle line.
Here is a link with GPS tracks, if you don’t want to search them.
The wayside cross is really impressing, although it is a replica.
You found it immortalized in a huge panorama painting that today only survived in fragments.
But the fragment with the wayside cross  still exists and it is exhibited in the museum in Gravelotte.
Near Rezonville there are the memorials of the Brigade Bredow. The brigade is famous for its death ride during the battle.
Between the Villages of Rezonville, Vionville and Groze there is a trail with several memorials and you can find showcases explaining the events.
Here are the pictures of some of the memorials (pictures in the german text).
From Vionville we drive to Mars La Tour, past the monuments of IR 24, 64, 79 and the hannoverian artillery regiment 10.
In Mars la Tour the french memorial is in a desolate condition. I hope it will be restored in the near future. O.K.; the Franco-Prussian War was a defeat for  the imperial french army, but the memorial is a nice piece of art, and in my opinion it had to be preserved.
(I was informed that the bronze panels were stolen. It's really a shame and unbelievable).
I like also this modern installation north of Mars La Tour showing a cavalry charge.
On May, the 5th, we visited Gravelotte again. Following reports will show you the museum – YES IT WAS OPEN !!!!!!! – and the monuments of St. Privat.
If you like, you can follow me again on my way in Lorraine.