Mittwoch, 31. Mai 2017

Black Hussar Miniatures - Französische Linieninfanterie

Es sind jetzt auch schon ein paar Jahre her, als ich im Sweetwater Forum die Frage stellte:
Warum gibt es eigentlich nur die alten Foundry, Front Rank und Crusader Miniaturen in 28 mm zur Geschichte des Siebenjährigen Krieges?
Einige meinten damals: Reicht doch.
Nun gut. Ich muss eingestehen, dass ich die Frage hätte anders stellen müssen.
Warum gibt es eigentlich nur hässliche Miniaturen zu diesem Konflikt?
Warum gibt es keine Reihe, die Perry verwöhnte Miniaturensammler aufjauchzen lässt?
Wo ist die Schützenlinie mit unterschiedlichen Posen ladender, schießender, in Bereitschaft stehender Soldaten?
Wo sind Miniaturen, die in korrekten, Reglement konformen, Posen Ihre Waffen benutzen?
Wo sind Miniaturen, die auch die typischen Ausrüstunsgegenstände bestimmter Armeen (ich nenne hier mal nur den Zeltpflock der preußischen Armee) an der Miniatur zeigen?
Wo sind unterschiedliche Kommandosets stehender und vorgehender Kommandoeinheiten?
Wo sind Marschierer, die nicht überfettet aussehen, und vor allem nicht wie eine Klonarmee?
Wo vor allem sind der Alte Fritz und seine Generäle?
Der Stil von Foundry und Crusader ist in dieser Reihe ja eher „bulky“ und teilweise sehr speziell.
Front Rank hat den Begriff „bulky“ ja vermeintlich sogar erfunden, und sich patentrechtlich schützen lassen. Es muss doch einfach einen Grund geben, warum deren Figuren so aussehen, wie sie aussehen.
Foundry, mit den Sculpts von Rob Baker und Mark Copplestone für den Siebenjährigen Krieg müssen einem außerdem halt schon gefallen. Beide haben da einen sehr eigenen Modellierstil.
Crusader Miniaturen lassen sich sehr leicht bemalen, weil sie etwas überzeichnet dargestellt sind. Die Posen sind aber eher langweilig, und lassen sich nur schlecht mit anderen mischen. Am ehesten noch mit den „bulky“ Front Rank.
Aber die mag ich ja nicht.
Schlimm, schlimm, schlimm.
Man hat es manchmal schwer. Man will als Sammler unbedingt sein Geld loswerden.
Nur, wo sind die Minis, die einem gefallen?
Die Feldzüge Friedrich des Großen, aber auch private Szenerien dieser Epoche, waren und sind eines, wenn nicht sogar DAS, Thema in der Flachfiguren Sammlerszene.
Dass dies im 28 mm Bereich nicht so ist, liegt sicherlich zum einen am angelsächsischen Ursprung des Hobbies und einer demgemäßen – ich würde fast schon sagen – selbstverständlichen Ausrichtung der Miniaturenreihen an typisch britischen Themen.
In der Zweispitzepoche sind somit der Spanische Erbfolgekrieg (Stichwort Marlborough) und der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg viel eher ein Thema, als die Kriegszüge des Preußenkönigs.
Wen wundert‘s?
Ein paar Wochen nach der oben erwähnten Diskussion im Sweetwater Forum traf ich dann Sascha Mischke auf der Tactica und wir kamen ins Gespräch. Na und ich war begeistert, als er mir eröffnete, Du Koppi. warte es ab, da kommt was.

Na und was soll ich sagen: Es kam was.
Die kleine Company nennt sich Black Hussar, und mittlerweile haben Sascha Mischke und Florian Raschke, die beiden Personen hinter dieser Firma, da bemerkenswertes geleistet.





(Sascha und Flo hassen es fotografiert zu werden)


Die Figurenreihen fertigen unterschiedliche Modelleure.
Die Miniaturen zum Siebenjährigen Krieg werden von Frank Germershaus, Germi, modelliert, na und was soll man sagen.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Germi da seinen Stil gefunden und ihn auch immer mehr verbessert hat.

(Germi im Jahr 2009 beim Zinngießen)

Da ich Germi schon etwas länger kenne, wir uns auch regelmäßig auf verschiedenen Veranstaltungen treffen und uns in denselben Foren rumtreiben, konnte ich das ursprüngliche Werden der Preußenreihe sogar teilweise live mitverfolgen.
Sascha, Flo und Germi stimmten bereits zu Anfang darin überein, dass die Figurenreihe historisch korrekt modelliert werden soll.
Man könnte jetzt denken, ist das nicht immer so?
Die Antwort ist ein klares Nein.
Natürlich versuchen die meisten Figurenhersteller den Look einer bestimmten Epoche richtig wiederzugeben. Aber gerade bei Ausrüstungs- und Uniformdetails, wird halt sehr häufig geschludert. Da fehlt dann halt eine Wasserflasche, ein Tornister hat die falsche Form, das Gewehr ist als Modell gar nicht klassifizierbar.
Aber auch Modellierungen von Soldaten der Schützenlinie sind oftmals pseudohistorisch. Ein Schwarzpulvergewehr wird halt anders angeschlagen, als eine moderne MP 7. Das wird aber nicht immer richtig dargestellt.
Black Hussar hatte aber schon von Anfang an den Anspruch eben genau das auch an den Miniaturen richtig darzustellen.



Deshalb sind die Figuren auf der Webpage des Herstellers  auch mit Ihren Positionen im Schützenglied beschrieben: Es gibt Feuernde des ersten, des zweiten und dritten Gliedes. Positioniert man diese Figuren richtig, hat man die tatsächliche Entsprechung einer Schützenreihe mit der korrekten Darstellung sogar der Schuss- bzw. Ladehaltung des Soldaten.




Black Hussar hat hierfür im preußischen Exerzierreglement geblättert, na und zum Glück sind die Regeln zum Gebrauch der Waffe ja auch bereits in den vergangenen Zeiten bildlich dargestellt worden: Nicht jeder Soldat konnte lesen, und somit sprach ein Bild mehr als tausend Worte.
Die Soldaten waren in dieser Epoche darauf gedrillt exakte Aufstellungen im Glied vorzunehmen, damit die Gewehre auch entsprechend verwendet werden konnten. Es kam auf die korrekte Arm, Oberkörper, Bein und Fußhaltung an. Die Positionierung wurde dabei genauestens festgelegt und exerziert.



Drill hatte somit in der friderizianischen Armee wirklich einen tieferen Sinn. Es war nicht das „Griffekloppen“ späterer Zeit, wo der Soldat eigentlich gar nicht mehr wusste, warum er da so mit seinem Gewehr jonglieren sollte.
Nur durch Training und einen reibungslosen Ablauf quasi im Schlaf war ein laufendes Feuer, erst recht ein kompliziertes Peletonfeuer, wie es die Preußen durchexerzierten, aufrecht zu erhalten.
Zurück zu den Miniaturen:
Derjenige Gamer, der die Figuren als Skirmishtruppen verwendet, kann dies auch ohne Probleme tun. Die Haltungen auch der Einzelfigur wissen zu überzeugen und können auch außerhalb einer Linienformation locker eingesetzt werden.

Stellt man die Minis allerdings in Formationen auf Multibases auf, sollte man sie auch so positionieren, wie auf der Webseite dargestellt. Dann erreicht man tatsächlich eine genaue historische Aufstellung.


Aber nicht nur die Haltung der Soldaten.
Uniformschnitt und Gerödel der Soldaten sind natürlich auch exakt wiedergegeben.
Das ist schon richtig klasse.
Leider hatte ich es bisher nie vor eine preußische Truppe dieser Epoche in 28 mm darzustellen.
Ich hatte aber Sascha immer gesagt, wenn Du mal Franzosen aus dieser Zeit in Skirmishpositionen rausbringst, dann bin ich dabei.
Ihr könnt Euch sicherlich denken warum.
VIVE LE ROI !!!!
VIVE L’EMPEREUR!!!!
VIVE LA FRANCE!!!!




Aber nicht nur deshalb.
Skirmisher für den French Indian War, einen Teilkonflikt des Siebenjährigen Krieges, habe ich ja seit geraumer Zeit. Sogar angemalt und spielfertig.
Man sollte es bei meinem Maltempo gar nicht glauben.
Nur bei der Figurenauswahl der französischen Linieninfanterie ergaben sich für mich die gleichen Probleme, die ich bereits oben bei den Preußen beschrieben habe.
Meine Lieblingsminis zum FIW kommen ja von Conquest, die mittlerweile von Warlord Games vertrieben werden.



Da war ich ziemlich früh dabei und kaufte mir die Minis. Anfänglich gab es allerdings nur französische Truppen in der speziell für diesen Konflikt adaptierten Uniform, heisst keine Truppen in der normalen Felduniform mir Dreispitz, sondern eher Irreguläre.
Schlussendlich brachte Conquest dann Linieninfanterie, aber nur in zwei Posen, und die dann noch, abgesehen vom Uniformschnitt, nahezu identisch mit der englischen Linieninfanterie.
Dazu hatte ich jetzt auch keine Lust.
Klonarmeen nur bei Star Wars und bei 40 k.
Folglich entschied ich mich dafür erst mal abzuwarten.
Als Black Hussar dann marschierende Franzosen brachte, freute ich mich schon.
Lange kann es ja jetzt nicht mehr dauern, dachte ich noch auf der Tactica 2017. Dass die Figuren da schon rumstanden, habe ich dann erst später bei der Sichtung der Bilder entdeckt.
Na und jetzt liegen sie endlich vor mir.
Franzosen.
Plänkelnde Franzosen.




Skirmisher in regulärer Felduniform, die ich dann auch zum Glück im FIW einsetzen kann.
Da sicherlich Fragen diesbezüglich aufkommen werden, zeige ich jetzt mal die Minis neben Conquest, Perry und Foundry Miniaturen.
Ich finde die Miniaturen passen perfekt.


(Conquest, Foundry, Black Hussar, Perry)

Sicherlich hat Conquest die schmalbrüstigsten Minis modelliert, aber die Black Hussar Franzosen passen wunderbar hier rein.
Sie sind definitiv nicht zu „bulky“.
Na und nach meiner Meinung lassen sich die Hersteller perfekt mischen.
Klasse.
Auf was kann ein Skirmisher jetzt zurückgreifen:
Es gibt eine Miniatur in kniender, vorhaltender Haltung. Einen kniend Schießenden. Zwei stehend Schießende. Drei unterschiedliche Ladehaltungen. Dazu dann noch Trommler, Unteroffiziere und Offiziere.
Die beiden letzteren haben jeweils einen Sponton. Für den nordamerikanischen Kriegsschauplatz würde ich mir wünschen, dass es noch einen Sergeanten mit einem Gewehr und einen Offizier mit einem Säbel oder einer Pistole gäbe.
Das fände ich noch ideal, und ich hoffe die Posen kommen noch.
Generell muss ich allerdings sagen, dass mir die Figuren sehr, sehr gut gefallen, na und ich freue mich wirklich, endlich französische Linieninfanterie für diesen Konflikt bemalen zu können.
Mein Lob nach Berlin an Black Hussar, dass diese Reihe immer weiter ausgebaut wird, mit wirklich überragenden Figuren.
Jungs; was soll ich zum Abschluss sagen? Im Grunde fällt mir nur ein Satz ein.
ICK FREU MIR.


It is now a few years ago, when I asked the following question at the Sweetwater Forum:
Why is there only the old Foundry, Front Rank and Crusader miniatures in 28 mm to the history of the Seven Years War?
Some people answered: That’s enough, isn’t it?
Well. I must confess that I should have asked the question differently.
Why are there only ugly miniatures to this conflict?
Why is there no series that make Perry fanboys happy?
Where is the firing line, with different poses of charging, shooting, loading soldiers?
Where are miniatures that use their weapons in correct poses?
Where are miniatures, which also show the typical equipment of certain armies (I just call the tent pikes of the Prussian army) on the miniature?
Where are different command sets of standing and marching command units?
Where are marchers that do not look greasy, and especially not like a clone army?
Where are the Old Fritz and his generals?
The style of Foundry and Crusader in this series is rather "bulky" and partly very special.
FrontRank has indeed even invented the concept "bulky", maybe protected by patent law. There must be a reason why their characters look like they look. You understand me. ;-))))
Foundry, with the sculpts of Rob Baker and Mark Copplestone for the Seven Years' War, is also special. Both have a very own modeling style.
Crusader miniatures are very easy to paint because they are slightly oversized. But the poses are rather boring, and can only be mixed badly with others. Most likely with the "bulky" Front Rank.
But I do not like them.
You know.
Sometimes it is really difficult. You want to get rid of your money as a collector.
But, where are the Minis that you liked?
The campaigns of Frederick the Great, as well as private sceneries of this epoch, were and are the maintheme in the tin soldiers flat-figure collector's scene.
The fact that this is not the case in the 28 mm range is certainly due to the Anglo-Saxon origin of the hobby, and of a correspondingly - almost self-evident - orientation of the miniature series on typical British subjects.
In the tricorn epoch, therefore, the War of the Spanish Succession (Marlborough) and the American War of Independence are much more of a theme than the Prussian King's War.
Whom is it?
A few weeks after the discussion in the Sweetwater Forum mentioned above, I met Sascha Mischke at the Tactica and we came into conversation. Well, and I was thrilled when he opened me ....
„Koppi. Wait for it, there is something at the horizon.“
Well, what can I say: something happened.
The small company is called Black Hussar, and meanwhile Sascha Mischke and Florian Raschke, the two people behind this company, have done remarkable miniatures.
The series of figures are made by different modelers.
The miniatures of the Seven Years' War are modeled by Frank Germershaus, Germi, and what can we say?
Somehow I have the feeling that Germi has found its style and has improved it more and more.
Since I know Germi a little longer, we also regularly meet at different events and run around in the same forums, I was able to see the development of the Prussian series from the first moment.
Sascha, Flo and Germi already agreed in the beginning that the series of figures should be modeled correctly, and really historic.
One might think now, is not that always the case?
The answer is a clear NO.
Of course, most modellers try to reproduce the look of a particular epoch. But there is often a lack in detail researching. There is a missing water bottle, a knapsack has the wrong shape, the musket or rifle is not like it’s  role model.
But also the modeling of soldiers of the firing line is often pseudohistorical. You have to use a black powder musket in a different style than a modern MP 7. But this is not always shown correctly.
Black Hussar, however, had the demand from the very beginning to accurately represent the soldiers position in the firing line. That is the reason, why the figures on the manufacturer's webpage are also described with their positions in the line: There are soldiers of the first, second and third line.
Black Hussar has leafed through the Prussian drill regulations, and fortunately, the rules on the use of the weapon have been portrayed already in the past. Not every soldier in former times could read, and thus a picture spoke more than a thousand words. In this epoch, the soldiers were drilled on the exact position in the line, so that the muskets could be used accordingly. The correct arm, upper body, leg and foot positions were important. The positioning was determined and executed at the most. Drill had a deeper meaning in the Frederician army. It was not the "grip" of later times when the soldier did not really know why he should juggle with his rifle. Only through training and a smooth course, almost asleep, a running fire, especially the complicated Peleton fire of the Prussians was possible.
Back to the miniatures: The gamer who uses the figures as a skirmish group can do so without problems. The modelling of the individual figure is convincing and can also be used as skirmishers outside a line formation. However, if the minis are placed in formations on multibases, they should be positioned as shown on the website. Then you actually get an accurate historical set-up.
Uniform cut, weapons and equipment of the soldiers are, of course, exactly reproduced. This is really great.
Unfortunately, I had never an interest in a Prussian army of this era in 28 mm.
But I had always told Sascha, if you will modell french soldiers of that epoch in skirmish positions, then I am with it.
You know why?
VIVE LE ROI !!!!
VIVE L'EMPEREUR !!!!
VIVE LA FRANCE !!!!
But not just for that.
I love skirmish games in the French Indian War, a part-conflict of the Seven Years War, since years. My favorite minis to the FIW come from Conquest, which are now distributed by Warlord Games.
I was there pretty early and bought the Minis several years ago. At first there were, however, only French troops in the uniform specially adapted for this conflict, no troops in the normal field uniform, but rather irregular ones. In the end, Conquest brought in line infantry, but only in two poses, which, apart from the uniform, was nearly identical with the British line infantry they distributed also.
I was really disappointed.
Clone armies only for Star Wars and 40 k.
So I decided to wait for another manufacturer. Then I saw marching french from Black Hussar.
I was already happy. I thought at the Tactica 2017, „yiiipppiiiieeeeeeeee the french skirmisher will come.“
Well, and now they are finally in front of me. French soldiers of the line. Really. S
kirmisher in a regular field uniform, which I can use fortunately in the FIW. Since certainly questions will arise, I now show the Minis next to Conquest, Perry and Foundry miniatures. I think the miniatures fit perfectly. Surely Conquest has modeled the narrowest minis, but the Black Hussar French fit in wonderfully here. They are definitely not too "bulky". Well and in my opinion, the manufacturers can mix perfectly. Great.
On what can a Skrimisher now fall back: There is a miniature in kneeling, reserved attitude. A kneeling shooting figure. Two standing shooting. Three different loading positions. Also there are drummers, sub-officers, and officers. The latter two have a pike. For the North American thetre of operation, I would hope that there would still be a sergeant with a rifle and an officer with a saber or a pistol. I would still find that ideal, and I hope the poses are still coming.
In general I have to say, however, that the figures are very, very good, and I am really happy to finally be able to paint French line infantry for this conflict. My praise to Berlin at Black Hussar, that this series is being further expanded, with those really outstanding figures.
Guys; What should I say to the conclusion? Basically, only one sentence comes to mind.
ICK FREU MIR.
(Berlin dialect for I’m so happy)
/

Mittwoch, 24. Mai 2017

Schnellboot S 71 "Gepard"

Das letzte Schiff, das ich dann in Wilhelmshaven besucht habe, ist das Schnellboot S 71 „Gepard“, der Namensgeber der Schnellbootsklasse 143 A.



Bei diesem Boot handelt es sich um den jüngsten Veteranen, der hier seinen Liegeplatz gefunden hat und seit dem 18.06.2016 von Besuchern betreten werden kann.
Schiffe dieser Klasse waren bis ins letzte Jahr im 7. Schnellbootgeschwader in Warnemünde im Einsatz. Die Auflösung des 7. S-Geschwaders erfolgte dann am 16.11.2016 um 11:00.
Die letzten vier Boote waren S 73 Hermelin, S 75 Zobel, S 76 Frettchen und S 80 Hyäne.


Ähnlich wie bei der Mölders endet mit diesem Typ aber auch wieder eine Ära, weil Schnellboote dieser Art durch andere Waffensysteme ersetzt werden.
Das Informationsschild am Anfang des Rundgangs spricht es deutlich aus:
„Damit geht die Geschichte eines Waffensystems zu Ende, die genau einhundert Jahre zuvor begann.“
Bei der im Jahr 1982 in Dienst gestellten Gepard Klasse (Klasse 143 A), handelte es sich um eine Weiterentwicklung der Albatros-Klasse.




(Modell eines Schnellbootes der Albatros Klasse, der Namensgeber der Klasse S61 Albatros, als Modell der Firma Revell. Fotografiert auf der Spielwarenmesse 2017)

Die Schiffe waren fast baugleich. Entscheidende Unterschiede:
Während der Vorgänger noch über zwei heckwärtsgerichtete Torpedorohre verfügte, hatten man bei der Klasse 143 A darauf verzichtet und stattdessen ein Minenlegesystem installiert.
Auch das hintere Deckgeschütz der Albatros-Klasse wurde entfernt und durch ein Raketenabwehrsystem RAM zum Eigenschutz ersetzt.
Am 15.02.2017 wurde der RAM Launcher übrigens auf dem Achterdeck des Bootes montiert. Als wir das Museum besucht hatten, war die Freigabe zur Verwendung noch nicht erteilt worden.
Zukünftige Besucher können sich also freuen.
Hauptwaffe der Schiffe, und zwar beider Klassen, waren allerdings vier Seezielflugkörper MM 38 Exocet, mit einer Reichweite von 38 km und selbstsuchender Zielerfassung. Eine „fire and forget“ Waffe, wie es im angelsächsischen Sprachgebrauch heißt.
Ein kurzer Exkurs:
Im Jahr 1967 hatte die Versenkung des israelischen Zerstörers INS Eilat durch ägyptische SS-N-2 Styx-Seezielflugkörper sowjetischer Bauart diese Waffenart in die Schlagzeilen gerückt. Zum ersten Mal war ein Schiff durch eine schiffsbasierte Rakete ausgeschaltet worden.
Der erste Kriegseinsatz der Exocet war im Falklandkrieg auf Seiten der Argentinier. Die Waffe stellte die englische Marine vor eine schwere Aufgabe, und wurde nach dem Krieg quasi zu einem Exportschlager.
Im Falklandkrieg war sie allerdings nicht von argentinischen Schiffen, sondern von der argentinischen Luftwaffe bzw. sogar stationär abgefeuert worden, zwang aber die englische Navy nach Treffern zur Aufgabe des Zerstörers HMS Sheffield (D 80) und des Containerschiffs MV Atlantic Conveyor. Der Zerstörer HMS Glamorgan (D 19) wurde erheblich beschädigt.
Es gab somit erhebliche Verluste an Menschen und Material.
Die Exocet, ich kann mich erinnern, war damals überall in den Nachrichten. Verfolgte man die Berichterstattung, hatte man echt das Gefühl, dass das Ende der Großkampfschiffe gekommen sei.
Am 17. Mai 1987 wurde die amerikanische Fregatte USS Stark von irakischen Exocets angegriffen. 37 Besatzungsmitglieder starben, 21 wurden verletzt. Das Schiff erheblich beschädigt.
Soweit ein kurzer Exkurs zur M 38 Exocet.
Man sieht an meinen Ausführungen, dass diese „kleinen“ Schiffe durchaus in der Lage waren, sich zu verteidigen bzw. auch entsprechende Angriffe zu führen.
Dennoch.
Die Schnellbootklasse hat sich durch die neuen Anforderungen der Bundeswehr mittlerweile überholt, und wird durch Korvetten bzw. Fregatten abgelöst.
Ursprünglich waren die Boote laut NATO Doktrin ja zur Küstenverteidigung und Überwachung von Nord- und Ostsee eingesetzt. Mit der Umstellung der Bundeswehr und ihrer neuen Aufgabenstellung entsprechen die Schnellboote nicht mehr der Doktrin und verhindern einen Einsatz in weitfächrigen Kampfverbänden im internationalen Einsatz.
Das Boot ist 57,6 m lang und gerade mal 7,8 m breit. Eine Besatzung von 36 Mann verrichtete den Dienst an Bord.
4 MTU 16 Zylinder mit 18.000 PS bringen das Schiff auf eine Höchstgeschwindigkeit von 42 kn. Das sind 78 km. SCHNELLBOOTE eben. Das ist Rock’n Roll.
Jag mal mit einem Kriegsschiff in dem Tempo übers Wasser. Das hat auch wieder was.
Generell bin ich aber von der Lektüre dieser Schiffe in ihrem Kriegseinsatz im Zweiten Weltkrieg geprägt. Na und da muss man dann mal festhalten, dass das schon ziemliche Harakiri Geschichten waren.
Die Boote mussten schnell sein, weil sie ja förmlich auf den Gegner zurasten, ihre Torpedos lösten, und schnell wieder weg mussten, wenn sie dann nicht schon zusammengeschossen waren.
Ein sehr gefährlicher Einsatz.
Im Kalten Krieg passten sie aber auch wiederum perfekt in die Doktrin.
Es ging in der Natostrategie, in die die Bundesmarine ja eingebunden war, um die Zu- und Ausgänge der Ostsee, und um das Seegebiet zwischen der Bundesrepublik und Dänemark. Hier waren im Ernstfall Anlandungen von Truppenkörpern, bzw. Durchbruchsversuche von maritimen Einheiten der Warschauer Pakt Flotten zu erwarten, und somit zu bekämpfen, am besten zu verhindern.
Da machten schnelle, überfallartig zuschlagende Boote natürlich Sinn.
Wenn man das Boot im Museum betritt, führt einen der Rundgang zunächst zum Heck.

Tafeln informieren über Waffen und Geschichte des Schiffs.
Hier mal ein Blick auf die Minenschienen und die hier ausgestellten Seeminen.




Man sieht eine Ankertaumine und eine Grundmine. Ankertauminen schwimmen ausgesetzt kurz unterhalb der Wasseroberfläche, während sich Grundminen so wie beim gezeigten Model, auch in 60 m Tiefe befinden können und bei Annäherung von Schiffen durch Geräusche oder magnetische Anziehung explodieren.
Hier dann ein Blick auf die EXOCET Startrampen.




In den 90er Jahren erhielten die Schiffe noch Täuschkörperwurfanlangen, die gegen Radarortung bzw. gegen Waffen mit Wärmesuchkopf helfen sollen.


Auch diese Schnellboote haben einen vierlagigen Holzrumpf und Aluminiumaufbauten als Schutzwirkung gegen Minen.
Hier ein Blick hinauf zum Radar.


Ein paar Ansichten aus dem Innern.
Kommandantenkammer

Kombüse

Schiffssicherungsgefechtsstand

Brücke


Na und was ich dann letztendlich richtig cool fand, war der Hägar Comic – so etwas muss einfach sein, Zeitgeist –

na und natürlich dieses Video hier:

Klasse oder.
Mit AC/DC in den Hafen einlaufen. Das ist es.
Ich hätte nur eine größere Lautsprecheranlage reingebaut und mir sicherlich eine Diszi eingefahren, weil ich im Hafenbecken nochmals richtig Gas gegeben hätte.
Wenn man schon ein Schnellboot hat, dann macht man auch Rock’n Roll.
Das gehört sich einfach so.



The last ship I’ve visited in Wilhelmshaven, was the speedboat S 71 "Gepard", speedboat class 143 A.
This boat is the youngest veteran who has found his berth here. These ships have been used until the end of this year, 2016.
Like in the case of the Mölders, also here an era came to its end, because speed boats of this kind are nowadays replaced by other weapon systems.
The information sign at the beginning of the tour clearly indicates:
"This ends the story of a weapon system that began exactly one hundred years earlier."
The Gepard Class (Class 143 A), which was commissioned in 1982, was a further development of the Albatros class.
The ships were almost identical. Decisive differences:
While the predecessors still had two rear-facing torpedo tubes, the class 143 A had been abandoned them, and instead, a mine laying system was installed.
The Albatros class rear deck guard was also removed and replaced by a rocket defense system, RAM.
One comment: The latter can not be admired on the museum ship. It is e.g. not even on the Mölders. This weapon system is still too new and up-to-date to put it out of service, and so it is still in use elsewhere.
The main weapon of the ships, both classes, however, were four sea target missiles MM 38 Exocet, with a range of 38 km and self-seeking target capture. A "fire and forget" weapon, as it is called in Anglo-Saxon language.
A short excerpt:
In 1967 the sinking of the Israeli destroyer INS Eilat by Egyptian SS-N-2 Styx sea target flying bodies of Soviet design had brought this weapon type into the headlines. For the first time a ship had been turned off by a ship-based rocket.
The first exocet's war effort was made by argentine forces during the Falkland War. The rocket presented the English navy with a heavy task, and after the war it became a „must have“ weapon.
In the Falkland war, however, it was not fired by Argentine ships, but by the Argentine air force or even by stationary gun systems. The destroyer HMS Sheffield (D 80) and the container vessel MV Atlantic Conveyor were hit. The destroyer HMS Glamorgan (D 19) was considerably damaged.
There were thus considerable losses of people and material.
The Exocet, I can remember, was everywhere in the news. If one followed the coverage, one had real feeling that the end of the big combat ships had come.
On May 17, 1987, the American frigate USS Stark was attacked by Iraqi exocets. 37 crew members died, 21 were injured. The ship was seriously damaged.
As far as a brief excursion to the M 38 Exocet.
One can see from my remarks that these "small" ships were in a position to defend themselves or to take appropriate attacks.
But, the fast-boat class has now been overtaken by the new requirements of the Bundeswehr, and is replaced by corvettes and frigates (The newest discussion: multi-purpose combat vessel 180).
Originally the boats were used according to NATO doctrine for the coastal defense and supervision of the North Sea and Baltic Sea. With the conversion of the Bundeswehr and its new task, the speed boats no longer correspond to the new doctrine. There are problems like, one-guard system, , restricted seaability, low persistence and so on.
The boat is 57.6 m long and just 7.8 m wide. A crew of 36 men performed on board.
4 MTU 16 cylinders with 18,000 hp bring the ship to a top speed of 42 kn. 78 km !!! SPEED BOATS, really!!  That‘s Rock'n Roll.
In general, however, I am influenced by the reading of the war efforts in the Second World War with that kind of ships. Real Kamikaze stories.
The boats had to be fast, because they had to attack the enemy, had to launch the torpedoes as quick as they can, and had to leave quickly, if they were able to do so.
A very dangerous job.
In the Cold War, however, they also fit perfectly into the doctrine.
The Nato Strategy, which included the Bundesmarine, was concerned with the access and exits of the Baltic Sea, and the sea area between the Federal Republic of Germany and Denmark. In wartime, landings of enemy units, or breakthroughs of maritime units of the Warsaw Pact fleets, were to be expected, and thus to be combated.
It was obvious, of course, that fast speedboats made sense.
When you enter the boat in the museum, you see panels informing you about weapons and history of the ship.
Hereyou see a view of the mine rails and the seemines exhibited there.
You can see differnt kinds of naval mines. A drifting mine lies below the surface of the water, while the bottom mines, as in the model shown, can also be located at a depth of 60 m and are exploding when ships approach by sound or magnetic attraction.
Here is a look at the EXOCET start ramps.
In the nineties, the ships were still given decoy launchers, which are supposed to help against radar detection or against weapons with a heat probe.
These speedboats also have a four-layered wooden hull and aluminum constructions as a protection against mines.
Here is a look up to the radar.
A few glances inside.
Commander's chamber
Caboose
Control room
Bridge
Electrics
Well and what I finally found really cool, was the Hägar comic - … AND of course that video here:

Great, isn’t it.
You enter the port with AC/DC. That's it.
If you already have a speedboat, then you also make Rock'n Roll.
That’s clear, isn’t it. ;-)



Sonntag, 21. Mai 2017

Hanseatische Legion - Figuren in 28 mm

Today I would like to introduce you, my dear readers, a small series of miniatures.
A collectors' colleague has modeled very beautiful figures of the Hanseatic Legion. I own them since Tactica 2017. It was a surprising gift for me to get them on the show.
Meanwhile, Klaus decided to sell these miniatures to interested persons.
Klaus is not a professional dealer. Therefore, there is also no webshop, or any web page.
If you like the figures, you can contact Klaus directly via this mail address and ask him what the figures cost including shipping.
Here is the Mail Adress:

k.hinderks@web.de

If you do not know the Hanseatic Legion, here is the corresponding Wikipedia article:
https://en.wikipedia.org/wiki/Hanseatic_Legion
Frank Becker has put a four-part report on his famous BLOG about that Legion. Unfortunately only in German, but English-speaking readers can give the Google translator a try.
Here is the link to the reports.

https://tabletopdeutschland.com/2017/04/24/napoleonische-kriege-in-norddeutschland-hanseatische-legion-teil-1/
https://tabletopdeutschland.com/2017/04/28/napoleonische-kriege-in-norddeutschland-hanseatische-legion-teil-2/
https://tabletopdeutschland.com/2017/05/05/napoleonische-kriege-in-norddeutschland-hanseatische-legion-teil-3/
https://tabletopdeutschland.com/2017/05/20/napoleonische-kriege-in-norddeutschland-hanseatische-buergergarde/

Maybe Klaus will expand the issue with other troops. The Hanseatic Legion was not uniformly uniformed.
Perhaps there will be even more in the future.
A few remarks on the figures:

In general all infantrymen have a patron bag, a side gun and a water bottle (exception figure HL1). The knapsack is separate and has to be glued, so that the figures can be used even without knapsack for the artillery.
A special feature of the figures is that similar to the plastic figures of different manufacturers, the arms are not completely modeled, but must be glued.
Thus, the collector can represent different arm positions and thus individualize the figures perfectly. Nice that Klaus thought so far.

Have fun with the Pictures.






Geht es Euch nicht auch so. Ihr seht einen Film. Ihr lest ein Buch. Ihr lest einen Artikel. Ihr lest einen BLOG Eintrag.
Na und schon macht es b-äääääääääää-hhhhhh-mmmmmmm und Ihr denkt.
Ja. Die Epoche ist auch geil. Die muss ich jetzt auch noch beackern .Dazu brauche ich jetzt auch Figuren. Die muss ich anmalen.
Ich MUSS.
Da führt jetzt kein Weg dran vorbei. Die brauch ich jetzt.
Na und dann wird das Zeug gekauft. Wenn es, was wir doch alle hoffen, verfügbar ist.
Es kommt per Post an.
Ihr packt es zu den anderen Sachen und seid glücklich.
Ja irgendwann werde ich sie anmalen, sagt Ihr und träumt von schönen Momenten im Hobby. Gut, dass sie schon bei mir und nicht mehr beim Händler in diesem traurigen Lager lagern.
Bei mir haben sie es viel besser.
Mein Hobbyzimmer ist beheizt, mein Keller ist groß und nicht feucht.
Ach was haben die Figuren es gut.
Meeeeeiiiiiiinnnnnnn Sccchhhaaaaaaaaaaaaaaaaaaaatz.
Andere wiederum sind sogar so diszipliniert, dass sie direkt mit dem Malen anfangen, die „neue Armee“ fertigstellen, ja sogar direkt damit spielen.
Andere haben Glück.
So wie ich.
Die werden einfach überrascht.
Tactica 2017.
Ich betrete am Freitag den großen Saal, um mich mit Jens zu treffen. Wie immer haben wir uns verspätet. Diese Baustellen von Frankfurt nach Hamburg. Ein Graus.
Klar hast Du ein schlechtes Gewissen. Denn Jens ist im Grunde nur Deinetwegen freitags schon da, um Dich einzusammeln. Ein eingespieltes Team wie wir beide, bekäme den Stand auch am Samstag morgen aufgebaut. Wir sind ja Experten im „Crisis“ Management.
Dein schlechtes Gewissen wird abgemildert, weil Du an den Stand kommst und paar gute alte Bekannte schon von weitem erspähst.
Ah. Jens hatte Unterhaltung. Das ist gut.
Man begrüsst sich, Jens ist wie immer tiefenentspannt – GUT – und schon geht die obligatorische, herzliche und tatsächlich Ernst gemeinte Begrüßungszeremonie los.
Na und Klaus ist da.
Mein alter Sammlerkollege und Zimmerkamerad vom Aufbau unseres Waterloo Dioramas in Celle.
Klaus, der gefühlt im Jahr ungefähr soviel spricht, wie ich in einer Woche.
Ein typischer Norddeutscher. So gefühlt für mich.
Eigentlich aus Hannover, aber für mich als Typ aus West-West-Westdeutschland schon ein echter Norddeutscher, weil er auch den Tonfall seiner Bremer Neuheimat einfach angenommen hat.
(Zur Erklärung: West-West-Westdeutschland singen wir miesen Fans immer im Mannheimer Block, wenn es gegen Dynamo Berlin geht, und die Jungs Ost-Ostberlin singen. Eishockey ist herrlich im Fanblock und so politisch unkorrekt.
Kommt nur in der nächsten Saison. Alles ist wieder auf Null. Pah.
„West-West-Westdeutschland!!!!!“)
Klaus erinnert mich an den Mann aus meinem Lieblingsnordwitz:
Da kommt so ein hektischer Typ aus West-West-Westdeutschland nach Friesland und geht auf nem Deich spazieren. Er ist vom Wetterumschlag völlig überrascht worden – klar er ist ja nicht aus dem Norden, sondern aus West-West-Westdeutschland.
Es regnet. Es ist ziemlich windig.
Der Typ aus West-West-Westdeutschland nennt es Sturm, und er kämpft sich voran.
In ein paar hundert Meter Entfernung steht ein Mann, raucht ne Zigarette (keine Ahnung wie er das hinbekommt bei dem „Sturm“) und schaut aufs Meer raus.
Anlaufendes Wasser.
Man erreicht den Typ. Sagt. „Guten Tag. Wie geht’s denn so?“
Er sagt.
„Moin“, und guckt dabei weiter raus.
Guckt und sagt nichts.
Man denkt, was macht er da, und schaut auch.
Plötzlich erkennt man den Hut.
Einen Hut, der sich schnurgerade auf der Wasseroberfläche direkt auf einen zu bewegt. Schnurgerade, wie mit einer Leine gezogen. Dann geht der Hut nach rechts und wieder schnurgerade zurück. Nach ner Zeit wieder nach rechts und erneut schnurgerade auf einen zu.
Das wiederholt sich mehrfach.
Der Typ neben einem guckt weiter raus. Sagt nichts. Man selbst hält es nicht mehr aus, will reden, sich austauschen.
Plötzlich platzt der Typ aus West-West-Westdeutschland und sagt: „Was machen Sie hier eigentlich? Und was ist das mit dem Hut? Gespenstisch. Das ist doch nicht normal“
Der Norddeutsche dreht sich ruhig zur Seite, guckt den Typ aus West-West-Westdeutschland an, und sagt ganz knapp und sachlich.
„Wieso??? Das ist Hinnerk. Der pflügt bei jedem Wetter.“
Man guckt den Typ völlig verblüfft an, guckt auf den Hut, sucht Erklärungen, will reden. Aber der Typ, der guckt wieder nach vorne, und sagt nichts mehr.
Warum auch. Ist ja alles gesagt.
Genau so ist Klaus. GENAU SO.
Er redet nicht viel. Aber was er sagt, hat Hand und Fuß, und das schießt dann einfach auch ganz trocken raus.
Ich liebe sowas, vielleicht, weil ich ja an diesem Quasselsyndrom leide. Vielleicht deshalb.
Ich muss mal wieder zu meinem GoT Spezialisten gehen.
Na jedenfalls ist Klaus auch da bei der Tactica Truppe am Freitag Abend, na und ganz plötzlich sagt er.
„Koppi. Ich hab was für Dich“, und dabei drückt er mir ein Päckchen in die Hand.
Ich hebe den Deckel, guck rein, schau Klaus an, und sage.
„Was ist das?“
„Figuren. (Ja sehe ich Klaus!!!). Hanseatische Legion.“










„Hanseatische Legion??????? Hammer. Geil bemalt. Warum Hanseatische Legion? Wer macht die denn? Von wem sind denn die? Was ist mit denen?“
„Die sind für Dich!“
„Wie jetzt für mich. Warum für mich?“
„Einfach so.“
Das ist Klaus.
EINFACH SO.
Ich weiß bis heute nicht warum, weshalb, wieso. Keine Ahnung.
Klaus erzählt einem das ja nicht.
Ist ja normal, dass man zu Tactica kommt und – JETZT KOMMT ES – SELBST modellierte und bemalte 28 mm Figuren geschenkt bekommt.
Einfach so.
Das man die in die Hand gedrückt bekommt.
Einfach so.
Es ist genau wie bei dem Mann auf dem Deich. Wer ist Hinnerk????? Warum pflügt er????? Warum pflügt er vor dem Deich ???? Mit was pflügt er????? Warum steht der Typ da????
Keine Ahnung. Muss man auch nicht wissen. Hat alles seinen Grund.
Na klar redeten wir über die Figuren. Wie er sie modelliert hat. Wie er zum Thema kam.
Aber warum ich die habe.
Weiß nicht.
Vielleicht, weil ich in Celle weniger geschnarcht habe als Stefan, der mit Klaus immer das Zimmer beim Sympi geteilt hat.
Vielleicht.
Das könnte der Grund sein.
Na und wisst Ihr was das Geniale an dieser Geschichte ist????? Einige von Euch können es sich denken!!!!!
Just seit den letzten paar Wochen hat Frank Becker auf seinem BLOG eine umfangreiche Serie zu der Hanseatischen Legion veröffentlicht.
Wer sie noch nicht kennt, hier die Links. Unbedingt anschauen, denn etwas detaillierteres findet man auf Anhieb nicht im Netz, wenn es um diese Truppe geht:
https://tabletopdeutschland.com/2017/04/24/napoleonische-kriege-in-norddeutschland-hanseatische-legion-teil-1/
https://tabletopdeutschland.com/2017/04/28/napoleonische-kriege-in-norddeutschland-hanseatische-legion-teil-2/
https://tabletopdeutschland.com/2017/05/05/napoleonische-kriege-in-norddeutschland-hanseatische-legion-teil-3/
https://tabletopdeutschland.com/2017/05/20/napoleonische-kriege-in-norddeutschland-hanseatische-buergergarde/
Na und natürlich habe ich die Berichte gelesen.
Na und natürlich hat es gezuckt, obwohl es sich eher um ein norddeutsches Thema handelt, und ich ja aus dem Süden, genauer aus West-West-Westdeutschland komme, denn immerhin lebe ich westlich des Rheins, quasi in Frankreich – VIVE L’EMPEREUR -.
Na und diesmal, diesmal muss ich keine Figuren kaufen.
Ich hab sie ja.
EINFACH SO.
Ich hab sie sogar schon bemalt bekommen.
EINFACH SO.
Na und ich hab die Gegner. Die sind auch schon fertig.
Die habe ich auch schon mal bemalt bekommen.
Von jemand anderem.
VIVE L’EMPEREUR.
Na und obwohl ich natürlich megahappy mit der Legion bin, werden natürlich meine kaiserlichen Truppen siegen.
VIVE L’EMPEREUR.
Einfach so.
(Na das schreibe ich jetzt hier so einfach. In Wirklichkeit wird NATÜRLICH die Legion gewinnen. Sven spielt keine Franzosen. Also wird er die Legion bekommen. Na und ich verliere immer gegen Sven. IMMER!!!!! Es ist so schlimm).










Norddeutschland werde ich jetzt nicht nachbauen. Das wird irgendwann Frank Becker tun. Er ist ja eh dabei die norddeutsche Tiefebene karthographisch zu vermessen – Klaus wird ihn da bestimmt EINFACH SO unterstützen – und da wird was kommen. Da bin mir zu 100% sicher.
Der Herr Becker ist mir zu oft in seiner Gegend unterwegs. Der Herr Becker besucht mir da zu oft Dörfer und kleine Museen. Der Herr Becker schleppt da Tabletopkollgen mit. Das spricht Bände.
Na jedenfalls haben seine detaillierten Berichte dazu geführt, dass schon die diversesten Szenarien vor meinem Auge entstehen.
Man muss sich da eigentlich nur die drei Bilder anschauen mit denen seine Berichte auf dem BLOG beginnen. Irgendwelche Brandschatzungen in kleinen Dörfern, Legionäre, die diese verteidigen, irgendwelche Dämme, die zu verteidigen sind.
Da bin ich jetzt schon gespannt.
Ein wirklich schönes, und bisher viel zu selten beackertes Thema. Dabei, und da muss ich einfach Frank Recht geben, gibt das Thema richtig viel her. Alleine die Truppenvielfalt, die da im Einsatz war. Franzosen, Preußen, Russen, Mecklenburger, Hanseaten etc. etc.
Kämpfe, die uns gar nicht mehr so bekannt sind.
Denn im Grunde beschäftigen wir uns doch alle mit den großen Schlachten der Napoleonischen Kriege, am liebsten mit Waterloo.
Was in Norddeutschland los war. Keine Ahnung. Selbst das Gefecht an der Göhrde kennen im Grunde nur Reenacter und Leute aus dem Norden.










Zum Schluss kommt jetzt aber die GUTE NACHRICHT.
Klaus hat ja keine professionelle Figurenschmiede, sondern hat die Figuren nebenbei modelliert. Na und überschwänglich wie ich halt bin, habe ich Klaus dazu überredet mir eine Mailadresse zur Verfügung zu stellen, für alle die, die an diesen Figuren interessiert wären.
EINFACH SO.
Na und was denkt Ihr? Hat er das getan?
Natürlich.
EINFACH SO.







Hier die Mailadresse. Schreibt ihn einfach an und verständigt Euch mit ihm.

k.hinderks@web.de

Ein paar Bemerkungen zu den Figuren:








Generell haben alle Infanteristen eine Patronentasche,  ein Seitengewehr und eine Wasserflasche (Ausnahme Figur HL1). Der Tornister ist separat und muss angeklebt werden, damit man die Figuren auch ohne Tornister für die Artillerie verwenden kann.
Eine Eigenart der Figuren ist, dass ähnlich wie bei den Plastikfiguren verschiedener Hersteller, die Arme nicht komplett anmodelliert sind, sondern angeklebt werden müssen.
So kann der Sammler verschiedene Armhaltungen darstellen und somit die Figuren perfekt individualisieren. Schön, dass Klaus hier soweit gedacht hat.
Mir war es wichtig Euch diese Figuren vorzustellen, und ja, ich werbe jetzt mit diesem Bericht dafür, und ich bekenne mich auch dazu.
Ich liebe Randthemen, was aufmerksamen Lesern ja bekannt sein sollte. Na und deshalb liebe ich es auch, kleine Figurenreihen vorzustellen.
Na; ist das keine gute Nachricht??? Auch alle die, die ähnlich empfinden wie ich, wenn sie mit Medien zu irgendeinem speziellen historischen Thema konfrontiert werden, die können das jetzt umsetzen. Denn die Figuren von Klaus stehen bereit.
Klaus lässt einen nicht im Regen stehen. Klaus unternimmt da was, um unsere gepeinigten Seelen zu beruhigen.
Na und außerdem konnte ich ihm entlocken, dass er da noch weiter modellieren will.
Weil er einfach Bock auf das Thema hat und da weiter machen möchte.
Ich freu mich drauf.
EINFACH SO.