Sonntag, 28. Januar 2018

British Grenadier - Nescit Pericula

This time we played a classic encounter battle and it was about pulling at least one unit over the opposing edge of the battlefield.
There was no artillery unit in the game..
At the end of the game, the american and french forces, were the winners.
The relatively weak Hessians - the regiments consisted of just 12 men - were able to resist the really strong French at some point, but finally they have to retreat,
The fact that the British right wing performed so weak was not due to my team-mate, but because the commander was very weak here. At the beginning of a British Grenadier game, you can dice the skills of the commanders.
Well, and on the right wing was a general with a "poor" skill ability. Very bad if you get always a penalty on each of your command dice.
Ultimately, these two factors were indeed crucial.
On the left wing the Hessians were too weak; on the right wing General “Poor” prevented an effective engagement.
Well, and Stefan then diced again like a champion. Unbelievable how long the French stood and battled in the cornfield. Because of that,  the British could not catch up to the Hessians effectively.
Also Sven’s steadiness with his Americans then did one more thing.
It was a great game, that lastened only one evening, and I can say that it certainly will not be the only BG game this year.
More to come, I would say.



„Ich kenne die Gefahr nicht!“.
„Was meinst Du Heiner???“.
Füsilier Müller schaute seinen Nebenmann in der Reihe verblüfft an. Schon ein merkwürdiger Kerl, der junge Schulmeister. Was hatte er nur jetzt schon wieder.
„Die Fahne Ulrich. Das steht da oben auf der Fahne.“
„Wo? Da steht irgendwas auf Latein über unserem schönen Löwen. Meinst Du das?“
„Ja genau. NESCIT PERICULA! Das heisst, ich kenne die Gefahr nicht!“

„Ja, und wie kommst Du jetzt darauf?“, fragte Ulrich seinen Nebenmann.
„Ich weiß nicht, ob dieser Satz stimmt“, antwortete der junge Heiner und schaute seinen Nebenmann nachdenklich an.
„Meine Güte. Was ist Dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen“, antwortete Müller und spukte in weitem Bogen aus.
„Jetzt mach Dir mal keinen Kopf. Du bist doch sonst nicht so.“
Während sie das miteinander besprachen, gingen sie eine breite Straße entlang, die die hessischen Fahnen tief ins Feindesland tragen sollte.
Der Feind, das waren die rebellischen Amerikaner. Aber seit kurzem war noch jemand dazu gekommen.
Die Franzosen.
Und die waren es, die den jungen Heiner beruhigten.
Heiner war in das Regiment des Landgrafen eingetreten, weil es für ihn besser war zu verschwinden. Seine letzte Liaison war unglücklich gewählt. Im Nachgang musste er sich eingestehen, dass er besser die Finger von der jungen Frau des Ministers hätte lassen sollen. Hätte er sie doch wirklich nur in Latein unterrichtet!
Als sie ihm nach der letzten Liebesnacht verriet, dass sie so glücklich sei, dass jetzt durch ihn ihr Wunsch nach einem Kind erfüllt werden würde, da wusste er, dass es Zeit war zu verschwinden.
Die hessischen Regimenter machten sich gerade bereit nach Amerika zu gehen. Kontakt zu den Werbern war schnell aufgenommen. Ein paar Goldstücke taten ihr Übriges.
Heiner vereinbarte, dass er in Bremerlehe zu dem Regiment stoßen würde. Hier sollten die Truppen nach Amerika verschifft werden. Das gab ihm die Zeit noch alles Private heimlich zu regeln. Auch die letzte Liebensnacht zu einer vorletzten zu machen, war ihm dadurch möglich.
Im Morgennebel verließ er das Bett der Geliebten, der er erzählt hatte, dass er sich zwei Wochen zu einem Verwandtenbesuch ins braunschweigische begeben müsse. Unter Tränen und heißen Küssen hatte sie sich von ihm getrennt.
Zwei Wochen war eine ausreichende Zeit, dachte Heiner. Zwei Wochen würde keiner in Kassel Verdacht schöpfen. Na und in 2 Wochen wäre man schon mit dem Schiff auf den Weiten des Ozeans.
Der Plan ging auf.
Heiner hatte sich in einem der Füsilierregimenter anwerben lassen, und mit diesem betrat er dann auch amerikanischen Boden. In den bisherigen Schlachten hatte er sich hervorragend geschlagen.
Nicht nur, dass er bei seinen Kameraden in der Linie beliebt war, nein auch die jungen Offiziere schätzten seine Art.
„Ruhe im Glied!“, brüllte der Feldwebel Schmid. „Immer das gleiche hier. Haltet doch einfach mal Eure Klappen!“
Heiner blieb still und konzentrierte sich wieder auf den Weg.
Verdammt. Im Grunde musste ja auch keiner wissen, dass er sich vor den Franzosen fürchtete. Der Vater war mit einem Bein weniger aus dem 7jährigen Krieg zurückgekommen; und dieses Bein hatte er in preußischen Diensten verloren, in einer der Schlachten, wo es gegen die Franzosen ging.
Gruselnd hatte man den Geschichten des Vaters am abendlichen Herd zugehört, und in diesen Geschichten waren die Franzosen in der Phantasie des Kindes zu wahren Monstern geworden. Zu blutrünstigen Werwölfen, die gnadenlos Hessen jagten.
„Haaaaaaaaaaalllllllllttttttttttt!“
Das Kommando kam von der Spitze der Marschkolonne.
„LINIE BILDEN. Naaach LINKS!“
Wie ein Uhrwerk reagierte das Regiment. Die Kompanie Heiners, die an der Spitze der Kolonne gewesen war, blieb auf der Stelle stehen, während sich die anderen Kompanien nach links von ihr entwickelten. Eine Kompanie marschierte neben die andere, bis am Ende das Regiment wie eine durchgezogene 3 reihige Linie aufgestellt dastand.
In der Mitte des Regimentes wehten die Fahnen.
„NESCIT PERICULA!“ riefen sie trotzig den Feinden entgegen.

Auf der anderen Seite der Straße entfaltete sich das hessische Grenadierregiment, nur dass sich hier die Kompanien nach rechts entwickelt hatten.
Leicht nach vorne versetzt, vor den beiden Linienregimentern, hatten sich die hessischen Jäger platziert, die ihre Kampfesweise gänzlich an den neuen Kriegsschauplatz angepasst hatten.
Man agierte mittlerweile als Plänkler. Das hieß, dass man in aufgelockerter Formation kämpfte. Natürliche und künstliche Deckung nutzte. Kniend zielte und schoss.
Wurden die Plänkler von Linieninfanterie angegriffen, zogen sie sich im geeigneten Moment hinter die Linientruppen zurück.
Nicht jede Einheit beherrschte dieses Spiel. Unsere Jäger schienen es erfunden zu haben.

„Sind die Engländer auch da?“, fragte mich Ulrich.
„Hörst Du Sie nicht?“, war meine Antwort.
Ja; man hörte es schon deutlich. Die Trommeln, den Grenadiers March und über allem das Tröten und Quieken der Dudelsäcke.

Die Engländer marschierten jetzt auch auf. Starke, sehr große Regimenter. Am rechten Flügel die Eliteeinheiten der Leichten Infanterie und der Grenadiere.

„Oh Gott. Da rechts kommt unser Freund angeritten. Dieser arrogante vierte Sohn des siebten Earl von Chessick, oder so.“
„Oh je“, meinte Heiner. „Dann werden wir den rechten Flügel abschreiben können, und hier bei uns wird es eng werden. Dieser Kommandant ist einfach unfähig. Was will man mehr. NESCIT PERICULA eben!“
Der junge Mann rollte die Augen.
„REGIMENT. AAAAAAccccchhhttuuunggggggg!“
Dem Ruf des Leutnants, und auch der anderen Offiziere, folgte ein Ruck, der sich durch die Reihen des Regiments Bahn brach.
Das Regiment stand jetzt in Bereitschaft.
Langsam erkannte man auch Bewegung auf der anderen Seite des Feldes. Auch dort marschierten Truppen auf.
In der Mitte der sich nun aufbauenden feindlichen Schlachtlinie war ein Dorf. Hier hatten die Amerikaner eine Brigade platziert. 

An deren linken Flügel schloss sich eine weitere Brigade an. Wie man später erfahren sollte, eine relativ schwache Milizformation, die sich aber als äußerst kampfstark erwies.

Direkt gegenüber der hessischen Einheiten war eine ziemlich starke Brigade aufmarschiert.
Sie trug auffällig weiße, neue und schmucke Uniformen.
Die Franzosen!


Verdammt. Ich muss diese Angst in den Griff kriegen, dachte Heiner.
Jetzt war es soweit. Jetzt stand er dem Alptraum seiner Kindheit gegenüber.
„Achtung! Regiment im Avanciermarsch vorrücken! Maaarsch!““
Das Regiment setzte sich in Bewegung. Gleiches taten die Engländer an den anderen Frontabschnitten.



Kurze Zeit später erreichte man die neue Frontlinie, die jetzt einige Meter vorverlagert worden war.

Die Befehle waren klar. Der Feind sollte beschäftigt werden. Im Feuergefecht; und durch dieses ununterbrochene Feuer gebrochen werden. Die Engländer nannten das Ganze „Engage“.
Na und wenn eine Truppe dieses Feuergefecht perfekt beherrschte, dann waren es die Hessen.
„Alte preußische Schule“, pflegte Ulrich das zu nennen.
Während die Amerikaner sich der neuen Gefahr eher defensiv stellten, sie zogen Ihre Truppen zwar vor, beschränkten sich aber auch eher auf den Schusswechsel, antworteten die Franzosen aggressiver. Die französischen Regimenter formierten sich neu und rückten nach vorne.




„Schau Ulrich. Die versuchen einen Keil zwischen uns und die Engländer zu treiben“, meinte Heiner.
Noch war der Pulverqualm nicht dicht, und man konnte die Feinde deutlich ausmachen.
Ein französisches Regiment marschierte durch ein Kornfeld nach vorne. Die ersten Rotröcke fielen.


Die Antwort der Engländer bestand darin die Linie zu verstärken.

Die alte Strategie: Eine dünne, rote Linie mit enormer Schusskraft dem Feind gegenüber stellen.
Das konnten die Engländer.
„Schwenkt links!“
Der Befehl brachte das Füsilierregiment ungefähr auf die Höhe der hessischen Jäger. Diese deckten nun die Flanke, beschossen aber auch das französische Regiment im Kornfeld. Das taten sie wirklich sehr erfolgreich.




An unserem rechten Flügel versuchten die Eliteeinheiten vorzurücken. Aber was nutzt eine Eliteeinheit, wenn sie schlecht geführt wird. Dieser vierte Sohn des siebten Earl war eine Katastrophe.



Und das, obwohl wir zu diesem Zeitpunkt schon von einem französischen Obersten, der zu uns übergelaufen war, wertvolle Tipps erhielten.

Der Feuerkampf tobte Hin- und Her.




„Füsiliere. Richt aus. AAAAAAAchtung!! Feuer!!!“
Die englischen und hessischen Truppen am linken Flügel hielten Stand. Am rechten Flügel erlitt die leichte englische Infanterie starke Verluste.


„Ulrich. Siehst Du das?“, rief Heiner, während er den Ladestock in den Lauf seiner Muskete rammte. Heiner nickte nur kurz.
Die Franzosen begannen jetzt damit am gesamten Frontabschnitt nach vorne zu rücken. Ein herrliches Bild, als die schneeweißen Truppen sich nach vorne bewegten.


Aber den hessischen Soldaten blieb keine Zeit diesen Anblick zu genießen. Sie mussten reagieren.

Die hessischen Jäger gaben noch ein paar Schüsse auf die Franzosen ab, dann zogen sie sich hinter die Linie der hessischen Grenadiere zurück. Jetzt war deren Standfestigkeit gefragt.

„Männer!!! Fällt das Gewehr!!“
Der Befehl pflanzte sich an der Linie entlang.
Auch Ulrich und Heiner bereiteten sich vor.

Denn jetzt stürmten die Hessen in den Nahkampf.
„Nescit Pericula!“
Mit einem lauten Hurrah stürmten die hessischen Füsiliere nach vorne, und trieben die Franzosen zum Rückzug.

Mittendrin Heiner und Ulrich, die jetzt jegliche Angst verloren hatten.
Kämpfen und siegen.
Darum ging es jetzt.
Aber die Franzosen ließen sich nicht beirren.
Die anderen Regimenter griffen jetzt die hessischen Grenadiere und die Briten an.


Obwohl die Briten jetzt auch den Druck auf dem rechten Flügel erhöhten und hier jetzt langsam vorrückten, obwohl die französischen Grenadiere im Kornfeld jetzt endlich aufgehalten waren, nützte dies alles nichts.



Die hessischen Grenadiere mussten sich zurückziehen, und auf diesem Rückzug gerieten die tapferen hessischen Jäger in den Angriffsstrudel der Franzosen, der sie dann final zermalmte.







„Regiment!!! Rüüüüückkkzuuuuggggg!!!!“
Da war er. Der Befehl, den die Füsiliere befürchtet hatten.

Die Schlacht war am linken Flügel verloren.
Nur der Disziplin der Hessen, und dem ausbleibenden Verfolgungsbefehl der Franzosen war es zu verdanken, dass sich die Füsiliere zurückziehen konnten.


Die Schlacht war allerdings entschieden.

Und so werden Heiner und Ulrich auch sicherlich noch an anderer Stelle erneut auf Ihren Albtraum treffen.
„Nescit Pericula!!“
Aber über dem Schlachtfeld wehte jetzt ein anderes Wort.
„Liberty!“




Ja. British Grenadier hat uns zurück, Und ja. Irgendwo hat uns auch wieder das Fieber gepackt.
Ich gehöre ja zu den Spielern, die zwar immer meinen, dass Skirmish Spiele das einzig wahre sind, aber BG vermag mich dann auch immer wieder zu fesseln.
Das liegt sicherlich auch daran, dass uns Sven hier quasi an die Tafel bittet.
Alles ist vorbereitet. Tolles Gelände, tolle Truppen, tolles Szenario.
Alles aus einem Guss. Immer wieder faszinierend.
Diesmal spielten wir ein klassisches Begegnungsgefecht und es ging darum, wenigstens eine Einheit über die gegnerische Spielfeldkante zu ziehen.
Artillerie war nicht im Spiel.
Die Missionsaufgabe erreichten die verbündeten Franzosen und Amerikaner.
Die relativ schwachen Hessen – die Regimenter bestanden gerade einmal aus 12 Mann -  konnten den wirklich starken Franzosen irgendwann dann auch nicht mehr standhalten und brachen ein.
Dass der britische rechte Flügel so schwach performte, lag allerdings nicht an meinem Mitspieler, sondern daran, dass der Kommandant hier sehr schwach war. Bei BG kann man zu Beginn die Fähigkeiten der Kommandeure auswürfeln.
Na und an diesem Flügel stand dann ein General mit dem Vermerk „poor“. Sehr schlecht, wenn Du einen deutlichen Malus auf jeden Deiner Kommandowürfel bekommst.
Letztendlich waren diese beiden Faktoren auch entscheidende.
Am linken Flügel waren die Hessen zu schwach; am rechten Flügel verhinderte General „Poor“ die Bewegung.
Na und dazu würfelte Stefan dann wieder wie ein Weltmeister. Unfassbar wie lange sich die Franzosen im Kornfeld schlugen, denn deshalb konnten die Briten nicht zu den Hessen effektiv aufschließen.
Die abgeklärte Spielweise von Sven mit seinen Amerikanern tat dann noch ein übriges.
Das Spiel war dann auch an einem Abend durch, und ich kann verraten, dass es sicherlich nicht das einzige BG Spiel in diesem Jahr werden wird.

More to come, würde ich da mal behaupten.